Für das Zeichnen von feinen Konturen und Glanzlichter, habe ich mir eine Möglichkeit gesucht, die Spitze, der im Handel erhältlichen Radierstifte nach meinen individuellen Bedürfnissen anzupassen. Die nachfolgend von mir geschriebene Anleitung zeigt, dass dies gar nicht so schwer ist.
Beim Kauf eines Radierstiftes achte ich darauf, dass die Radiermine fest im Stift sitzt. Es gibt auch welche, bei denen dies nicht der Fall ist und die Radiermine manchmal sogar aus dem Stift fällt, was beim radieren sehr nervig sein kann.
Das Anspitzen
Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten um die Radiermine anzuspitzen. Entweder man verwendet Schleifpapier oder ein scharfes Messer (z.B. Cuttermesser aus dem Baumarkt). Ich persönlich bevorzuge das Anspitzen mit Schleifpapier. Zum einen spare ich dabei Geld, weil der Abfall vom Radierer sehr gering ausfällt und zum anderen finde ich das Ergebnis viel präziser und sauberer.
Zuerst beginne ich mit groben Schleifpapier (Körnungsstärke 60) die von mir gewünschte Grundform der Minenspitze herzustellen und anschließend glätte ich die Oberfläche mit feinem Schleifpapier (Körnungsstärke 120). Beim Schleifen achte ich darauf, dass nicht zuviel von der Mine aus dem Stift übersteht, da diese sonst zu sehr gebogen (Abbildung 1.1) und dadurch der Anschliff ungenau wird.
Damit ich die Spitze nicht jedes Mal aufs neue meinen Bedürfnisse anpassen muss, habe ich immer zusätzliche Ersatzminen vorbereitet, welche sich im Stift problemlos austauschen lassen. Insgesamt verwende ich drei unterschiedliche Anschliffe. Einen spitzen und einen weiten Winkel sowie einen Anschliff mit einer ebenen und flachen Kante (Abbildung 1.2).
Das Schleifen
Für einen weiten oder spitzen Winkel den Stift geradlinig mit leichten Druck über das Schleifpapier bewegen und dabei den Stift drehen (Abbildung 1.3). Möchte ich eine ebene und flache Kante, so halte ich den Stift senkrecht und bewege diesen mit leichten Druck Kreisförmig über das Schleifpapier (Abbildung 1.4).
Das Reinigen
Das Säubern der Radiermine erfolgt genau so wie auch das Anspitzen. Entweder man verwendet ein scharfes Messer oder Schleifpapier. Auch hier bevorzuge ich das Abschleifen. Ist der Graphitabrieb vom Bleistift am Radierer sehr stark, verwende ich zuerst das grobe (Körnungsstärke 60) und anschließend das feine Schleifpapier (Körnungsstärke 120). Andernfalls reicht es, die Radiererspitze nur mit feinem Schleifpapier zu bearbeiten. Auch hier achte ich darauf, dass die Radiermine beim Schleifen nicht zu sehr durchbiegt (Abbildung 1.1).
Verwendete Arbeitsmaterialien
- Radierstift
- Ersatzminen
- Schleifpapier Körnung: 60
- Schleifpapier Körnung: 120